Das Walkenbrückentor in Coesfeld soll zum Zentrum der kulturhistorischen Auseinandersetzung mit den Baumbergen ausgebaut werden
Stadt Coesfeld | Fachbereich Kultur und Weiterbildung
363.750 Euro
65 Prozent
3 Jahre
Das Walkenbrückentor in Coesfeld soll zum Zentrum für die kulturhistorische Auseinandersetzung mit den Baumbergen ausgebaut werden. Die dafür nötige Neugestaltung der Räume im zweiten Obergeschoss und Weiterentwicklung der bereits bestehenden Ausstellung zur Coesfelder Stadtgeschichte ist zugleich der Ausgangspunkt für die Überarbeitung aller städtischen Dauerausstellungen in der Stadt unter dem Titel „Das TOR zur Geschichte der Region“.
Drei von fünf Bausteinen sind umgesetzt
Das LEADER-Projekt besteht insgesamt aus fünf Bausteinen. Die ersten drei sind mittlerweile realisiert: die Fertigstellung der Dauerausstellung und die Einrichtung eines Medien-Tischs im Forum des Stadtmuseums sowie die stärkere Einbindung der ehemaligen Synagoge in das Gesamtkonzept der Coesfelder Museen. Als nächstes steht nun die Realisierung einer neuen Dauerausstellung im Natz-Thier-Haus auf dem Programm. Zusätzlich sollen weitere QR-Codes für Stadtrundgänge eingerichtet werden.
Rund 363.750 Euro kostet das umfangreiche Projekt der Stadt Coesfeld. 65 Prozent der Gesamtkosten werden über EU-Gelder aus dem LEADER-Programm abgedeckt.
Städtisches Leben soll gleichberechtigt neben dem adeligen und ländlichen Leben stehen
Ziel ist es, so Dr. Kristina Sievers-Fleer, Leiterin des Museums im Walkenbrückentor, mehr Bewusstsein für den historischen Ort zu schaffen und das städtische Leben in den Baumbergen museal
ebenso in den Fokus zu rücken wie es bisher in der Region mit dem adeligen und ländlichen Leben der Fall ist. Das Walkenbrückentor ist das einzige noch existierende Tor einer städtischen
Befestigung in den Baumbergen. „Es hat somit hohen symbolischen Charakter und ist der perfekte Knotenpunkt für das überarbeitete Angebot der Museen“, erklärt Sievers-Fleer. Hier mit dem Prozess
zu beginnen, sei nur konsequent. Geplant ist, die Ausstellung – in der Coesfeld exemplarisch für die gesamt Region steht – um die Themen Handel/Hanse, barocke Festungsstadt, konfessionelles
Zeitalter und die städtischen Entwicklungsstufen zu erweitern.
Multimedia-Tische bündeln Informationen barrierefrei
Mit der Überarbeitung der Dauerausstellung im Walkenbrückentor ist die Basis für den weiteren Entwicklungsprozess bereits gelegt. Der neue Multimedia-Tisch im Foyer des Gebäudes ermöglicht einen barrierefreien Zugang zu den Informationen und ist gleichzeitig zentrale Anlaufstelle zur kulturhistorischen und touristischen Erschließung der Region. Durch die stärkere Einbindung der ehemaligen Synagoge sowie die neue Dauerausstellung zum jüdischen Leben in Coesfeld und der Region soll das Gebäude als öffentlicher Ort für Bürgerkultur weiterentwickelt werden. Dafür ist mit Hilfe der LEADER-Förderung eine Multimedia-Medienstation angeschafft worden. Es gibt eine zusätzliche Außenbeschilderung, eine farbliche Beleuchtung im Gebäude zu jüdischen Feiertagen und eine Projektion der ursprünglichen Inschrift über dem Toraschrein.
„Im nächsten Schritt erfolgt dann die Neukonzeptionierung der Ausstellung im Natz-Thier-Haus, die am Beispiel des Heimatdichters Natz Thier den engen Zusammenhang zwischen ehrenamtlichen
Engagement und Heimatverbundenheit erlebbar machen soll“, erklärt Sievers-Fleer.
Einen Überblick über die neuen Angebote ermöglichen dann in einem letzten Schritt ein bis zwei neue QR-Code-Rundgänge. Bis Ende 2022 sollen alle Projektbestandteile abgeschlossen sein.