Den Verzicht auf den Zweitwagen attraktiv machen, Carsharing als Alternative etablieren und den Umstieg auf E-Mobilität fördern: Dieses Ziel verfolgen die Kommunen Billerbeck, Havixbeck, Coesfeld und Rosendahl unter Federführung der Gemeinde Havixbeck mit dem Projekt „Bürgernahes Carsharing in Wohnquartieren“. Zweitwagen werden häufig nur für wenige, kurze Fahrten genutzt, verursachen aber Kosten von 200 bis 500 Euro pro Monat. Bei einer jährlichen Fahrleistung von unter 10.000 Kilometern ist Carsharing in der Regel günstiger als ein eigener Pkw. Dennoch wird es nur selten genutzt, da die Distanz zwischen Wohnort und Carsharing-Standort häufig als zu groß angesehen wird und die Gefahr besteht, dass kein Auto zur Verfügung steht, wenn man es braucht.

Diese Hürden möchte das LEADER-Projekt ausräumen: Pro teilnehmende Kommune sollen in zwei Wohngebieten an jeweils zwei Standorten zwei Carsharing-Fahrzeuge mit Elektroantrieb platziert werden. Zur Nutzergruppe gehören lediglich 6 bis 10 Haushalte. Durch dieses Modell, dessen Akzeptanz und wirtschaftliche Tragfähigkeit durch das LEADER-Projekt evaluiert werden soll, sinkt die Distanz zwischen Wohnort und Stellplatz des E-Autos auf ein Minimum. Auch die Gefahr, dass das Auto nicht verfügbar ist, wenn es benötigt wird, wird durch die geringe Größe der Nutzergruppe, die sich idealerweise untereinander kennt und abstimmen kann, reduziert.

Das Pilotprojekt gliedert sich in zwei aufeinander aufbauende Projektphasen: Phase 1 ist die Konzeptionierung, Machbarkeit und Vorbereitung des Testbetriebs, Phase 2 ist der Testbetrieb selbst. Mit Hilfe der LEADER-Förderung soll bis Mitte 2023 Phase 1 durch einen zu beauftragenden qualifizierten Dienstleister umgesetzt werden. Die dazu nötigen Sachkosten insbesondere für Informations- und Marketinginstrumente zur Akquise von Haushalten sind ebenfalls Teil der Förderung.

Phase 2, der Testbetrieb selbst, ist nicht Teil des LEADER-Projekts.

Das Ergebnis der Konzeptionierung steht fest:

• In Havixbeck und Rosendahl besteht derzeit keine Nachfrage
• Coesfeld und Billerbeck haben im Juni 2023 einen Förderantrag beim Land NRW gestellt

• Coesfeld:
• • Carsharing funktioniert nur als "offenes System"
  • Vier Standorte im Stadtgebiet
  • zunächst Start mit Verbrennungsmotor
  • sukzessiver Einsatz von E-Autos
  • Förderung von max. drei Jahren
• Billerbeck:
• • Vier Standorte ab 2024
  • Ziel: Anfang 2026 mind. ein E-Auto